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30. Mai 2014

[Rezension]: Das Schicksal ist ein mieser Verräter // John Green






Originaltitel: The Fault In Our Stars
Übersetzt von: Sophie Zeitz
ISBN: 978-3-446-24009-4
Preis: € 9,99 (eBook) // € 18,00 (Hardcover)
Verlag: Hanser
Erscheinungsdatum: 30. Juli 2012
Seitenanzahl: 288
Reihe: Einzelband     
       





Gus drückte meine Hand. "Das Leben ist schön, Hazel Grace". (Seite 217)
"Krebsbücher sind doof", sagt Hazel zu Beginn der Geschichte. Doch genau das ist dieser Roman nicht. Vielmehr ist er eine intensive Reflexion über die großen Fragen des Lebens und Sterbens, ein verführerischer Liebesroman und eine zu Herzen gehende Komödie. Die 16-jährige Hazel spielt darin die Hauptrolle. Sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, weil sie Krebs hat. Aber sie will deshalb nicht bemitleidet werden. Lieber vermeidet sie Freundschaften. Bis sie in einer Selbsthilfegruppe auf Augustus trifft. Gus ist intelligent, witzig, umwerfend schlagfertig und er geht offensiv mit seinem Schicksal um: Selbst in düsteren Momenten bringt er die Gruppe zum Lachen. 
Trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit - Hazel und Gus verlieben sich ineinander. Sie diskutieren Bücher, hören Musik, gucken Filme und erörtern die Ungerechtigkeit einer Evolution, die Mutationen wie sie zulässt. Als Hazel Gus anvertraut, dass ihr größter Wunsch ist, den Autor ihres absoluten Lieblingsbuches kennenzulernen, macht Gus ihren Traum war: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam. Vor ihrem unvermeidlichen Ende wissen sie, dass sich die Liebe unter allen Umständen lohnt, und dass sie das Leben bis zum letzten Tag feiern wollen.

Dieser Roman ist tatsächlich kein typisches Krebsbuch, in dem es nur um das Sterben  und um die letzten Tage geht. Denn Krebsbücher sind ja auch doof, so wie Hazel am Anfang der Geschichte sagt. 
Da der Klappentext die Handlung schon sehr gut zusammenfasst, werde ich auf diese nicht noch einmal eingehen. 
Ich habe zuvor noch keinen Roman von John Green gelesen und dieser hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich liebe einfach die Protagonisten Hazel und Augustus, die vielen metaphorischen Wendungen und eigentlich den ganzen Aufbau der Geschichte.
Natürlich ist man sich von Anfang an bewusst, dass zumindest Hazel unheilbar an Schilddrüsenkrebs erkrankt ist und auch unweigerlich sterben wird. Trotzdem habe ich diesen Punkt öfters vergessen, auch wenn Hazel immer eine Sauerstoffzufuhr benötigt und Gus nur noch ein Bein besitzt. Aber beide sind so voller Lebensmut und vor allem Gus mit seinem Charme und seiner Zigarette haben mir super gefallen. "Es ist eine Metapher, verstehst du: Du steckst dir das tödliche Ding zwischen die Zähne, aber du gibst ihm nicht die Kraft zu töten." (Seite 25). 
Man bekommt auch sehr gut mit, wie sehr die Eltern daran zu leiden haben, dass ihre Kinder an Krebs erkrankt sind. Denn Hazels Mutter hat quasi ihr ganzes Leben für ihre Tochter aufgegeben, um für sie da zu sein und es wird deutlich, wie groß die Angst davor ist, ohne ihre Kinder leben zu müssen.
Auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist keine gewöhnliche "Liebe auf den ersten Blick" Liebe, sondern sie beginnt schleichend. Zunächst sind beide nur Freunde und Hazel hält Gus ziemlich auf Abstand, da ihr ja bewusst ist, das sie bald sterben wird. "Ich bin eine Granate. Und ich werde irgendwann hochgehen und alles in meinem Umfeld zerstören."  Doch dann wird auch Hazel klar, wie sehr sie Gus wirklich mag.

Die Geschichte wird von Hazel aus der Vergangenheit erzählt. Obwohl diese Erzählform oft zu einem stockendem Lesen führt, ist dies hier nicht der Fall und der Lesefluss wird in keinster Weise behindert.
Der Roman ist außerdem so geschrieben, wie es Hazel und Gus gerade erleben. Das heißt es wird nichts ausgeschmückt und die Story wird nicht unnötig in die länge gezogen. 
Obwohl Hazels Erzählweise sehr sachlich ist, ist sie trotzdem detailliert und man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen. 
Ich kann auch gar nicht beschreiben, wie sehr mir dieser Roman gefallen hat und welche Emotionen beim lesen geweckt wurden. Das ist unmöglich. Aber soviel: man muss zwischendurch weinen, dann lachen und dann wird man wieder zum nachdenken gebracht.

Das einzige Problem für mich waren die doch ziemlich schweren metaphorischen Sätze, die Hazel und Augustus verwenden. Ich fand sie, wie oben beschrieben wunderbar, aber teilweise konnte ich ihren Wortwechsel nicht ganz verstehen und obwohl beide "an der Schwelle zum Tod" stehen, glaube ich nicht dass Jugendliche so reden würden. Das klang mir dann doch mehr nach John Green, als nach zwei 16-Jährigen Teenagern. 
Alles in allem ist es eine grandiose Geschichte, die es auf jeden Fall Wert ist gelesen zu werden und nach der man mit Sicherheit die Welt ein bisschen mit anderen Augen sehen wird. 


John Green, 1977 geboren, erlangte bereits mit seinem Debüt "Eine wie Alaska" (2007) Kultstatus unter jugendlichen Lesern. Das Buch wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. war es gleich zweifach für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Auch seine Jugendromane "Die erste Liebe - nach 19 vergeblichen Versuchen" (2008) und "Margos Spuren" (2010), ebenfalls nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis und ausgezeichnet mit der Corine, fanden ein großes Echo beim Publikum und in der Presse. Der Autor wird inzwischen mit Philip Roth und John Updike verglichen. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" war in den USA schon vor dem Erscheinen ein Bestseller. Green signierte 150.000 vorbestellte Bücher. Seitdem steht der Titel auf der Bestsellerliste der New York Times. Über eine Million Fans folgen John Green regelmäßig über den Kurznachrichtendienst Twitter oder verfolgen seinen Videoblog. Der Autor leb mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in Indianapolis. 

1 Kommentar :

  1. Hy!

    Ich habe das Buch auch gelesen und von mir bekam es Sterne. Ich brauchte auf jedenfall Taschentücher. Ich wünsche dir noch schöne Weihnachten.

    lg backmausi81

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