SOCIAL MEDIA

29. Juni 2014

[Rezension]: Die Chroniken von Narnia. Der König von Narnia // C.S. Lewis (02)






Originaltitel: The Lion, the Witch and the Wardrobe
Übersetzt von: Christian Rendel
ISBN: 978-3-7641-5043-3
Preis: € 12,95 (Hardcover) // € 7,99 (ePub)
Verlag: Ueberreuter
Erscheinungsdatum: 16. Oktober 1950 (Erstveröffentlichung)
Seitenanzahl: 168
Reihe: Die Chroniken von Narnia ~ Band 2 (Heptalogie)






„Das macht die Geschichte gerade so glaubwürdig“, sagte der Professor. „Falls es nämlich in diesem Haus eine Tür gibt, die in eine andere Welt führt, und ich möchte auch darauf aufmerksam machen, daß es ein ganz ungewöhnliches Haus ist - sogar ich weiß nur wenig davon -, also nehmen wir einmal an, Lucy sei durch diese Tür gegangen, dann würde es mich gar nicht überraschen, wenn die andere Welt auch eine andere Zeit hätte, ihre eigene Zeit. Man kann so lange dort bleiben, wie man will, niemals wird es unsere Zeit sein. Jedenfalls glaube ich nicht, daß Mädchen ihres Alters derartige Dinge erfinden. Selbst wenn sie es sich nur ausgedacht hätte, würde sie sich hüten, es zu erzählen.“ (Seite 42)
Keiner will Lucy glauben, dass sie durch den Wandschrank im Haus des Professors in einen tief verschneiten Wald gelangt ist, wo sie ein ziegenbeiniger Faun zum Tee eingeladen hat. Aber als sich Peter, Suse und Edmund vor der Haushälterin zwischen den Pelzen und Mänteln des Schrankes verstecken, betreten auch sie das rätselhafte Land Narnia.
In Narnia hat die Weiße Hexe die Macht ergriffen und verwandelt jeden, der ihr nicht gehorcht , in Stein. Die Kinder erleben ein phantastisches Abenteuer, als sie dem Löwen Aslan, dem rechtmäßigen Herrscher helfen, die Hexe zu besiegen und Narnia vom ewigen Winter zu befreien.

Ich weiß noch genau, dass ich wie im Traum nach dem Film "Der König von Narnia" nach Hause gefahren bin. Damals muss ich so ungefähr 9 Jahre alt gewesen sein und war mit meinen Eltern im Kino. Das war wie in einer anderen Welt in die man eingetaucht war und aus der man gar nicht wieder heraus wollte. Aber damals war man ja eh nicht oft im Kino und es war so und so etwas ganz besonderes. Auch heute gucke ich den Film noch sehr gerne und auch die Fortsetzungen finde ich gut gelungen. 

Die ersten Drei Bücher bekam ich mit 12 zu Weihnachten geschenkt. Erst jetzt dachte ich mir, das es reicht wenn ein Buch (bzw. drei) 6 Jahre im Schrank stehen und habe mir eins mit in den Urlaub genommen. Leider habe ich mich vergriffen und den zweiten Band erwischt, anstatt den ersten. Aber der folgt einfach danach.

Ich denke es ist auch ganz gut das Buch erst jetzt gelesen zu haben, da die Sprache doch etwas anders ist, als die die wir sprechen. Das ist natürlich kein Wunder, da die Bücher in den 60ern geschrieben wurden. Deshalb gibt es auch eine Neuauflage mit einer neuen, einfacheren Übersetzung, die dann auch für kleinere geeignet ist. Trotzdem habe ich mal meine Version oben verlinkt, da ich es immer lieber mag, Bücher in der Originalversion zu lesen. Denn gerade diese "alte" und für uns "andere" Sprache macht die Chroniken von Narnia zu etwas ganz besonderem.
Die Geschichte wird in der Er/Sie Perspektive von einem allwissenden Erzähler erzählt. Dies passt hier auch sehr gut, da man so etwas über alle vier Pevensie Geschwister erfährt. 
Das besondere an der Geschichte ist vor allem die wunderbare Welt Narnias. C.S. Lewis hat alles total toll beschrieben. Zudem ist Narnia eine Welt voller mythisches Wesen, wie Faune, Einhörner, Zwerge und natürlich eine böse Zauberin. Jeder wünscht sich in dieser Welt zu leben und da die vier Geschwister sehr unterschiedlich sind, kann sich auch jeder mit einem identifizieren. So mochte ich früher die kleine Lucy am liebsten und heute Suse. 
Deshalb passt es auch perfekt, wie das Volk ihre Könige und Königinnen nennt:
"Peter der Prächtige, Suse die Sanfte, Edmund der Gerechte und Lucy die Tapfere" (vgl. Seite 148)
Nur mit Edmund konnte ich mich nie anfreunden, da er am Anfang ja sehr griesgrämig, selbstsüchtig und verräterisch ist. Zwar ändert er sein Verhalten im Laufe des Buches, aber trotzdem konnte ich ihm das nie verzeihen.

Mehr kann ich irgendwie gar nicht sagen, nur das man es mal gelesen haben muss oder seinen Kinder vorlesen sollte. Denn es ist wirklich eine Geschichte voller Fantasie, Mut und Gerechtigkeit. Deshalb bekommt der zweite Band der Chroniken von Narnia "Der König von Narnia" 4 Eulen.


Clive Staples Lewis (1898-1963) wurde in Belfast in Nordirland geboren. Er wuchs in einem strengen, christlich geprägten Haushalt auf, wo ihm jegliche Gefühlsregungen untersagt waren. So durfte er beispielsweise keinerlei Trauer zeigen, als seine Mutter an Krebs starb. Da war er gerade neun Jahre alt. Nicht zuletzt deshalb begann C. S. Lewis, auch "Jack" genannt, nach seiner Zeit in Oxford an seinem Glauben zu zweifeln. Er brach schließlich mit dem Christentum und verließ die Kirche. Darüber hinaus verarbeitete er den Tod seiner Mutter in dem Buch "Der Neffe des Magiers". Kinder lieben ihn heute vor allem für "Die Chroniken von Narnia". Später beschäftigte sich C. S. Lewis übrigens wieder mit dem Christentum sowie mit anderen Religionen und kehrte zu seinem Glauben zurück.


Die Chroniken von Narnia. Das Wunder von Narnia  Die Chroniken von Narnia. Der König von Narnia  Die Chroniken von Narnia. Der Ritt nach Narnia  Die Chroniken von Narnia. Prinz Kaspian von Narnia  Die Chroniken von Narnia. Die Reise auf der Morgenröte   Die Chroniken von Narnia. Der silberne Sessel  Die Chroniken von Narnia. Der letzte Kampf

22. Juni 2014

[Rezension]: Leaving Paradise // Simone Elkeles (01)






Originaltitel: Leaving Paradise
Übersetzt von: Katrin Mühlbacher
ISBN: 978-3-570-30793-9
Preis: € 7,99 (eBook) // € 8,99 (Taschenbuch)
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 14. Januar 2013
Seitenanzahl: 336
Reihe: Paradise ~ Band 1 (Dilogie)











Maggie zu küssen war das Dämlichste, was ich je getan habe. Aber als ich in ihre traurigen Augen und ihr verletzliches Gesicht blickte, wollte ich sie mehr als je etwas zuvor in meinem Leben. Letzte Nacht lagen echte Gefühle in der Luft. Letzte Nacht lag Ehrlichkeit in der Luft. Es fühlte sich so unglaublich und kostbar an. (Seite 220)

15. Juni 2014

[Rezension]: Gefährten // Michael Morpurgo






Originaltitel: War Horse
Übersetzt von: Klaus Fritz
ISBN: 978-3-551-31121-4
Preis: € 6,99 (eBook) // € 6,99 (Taschenbuch)
Verlag: Carlsen (nur noch gebraucht)
Erscheinungsdatum: 22. Dezember 2011
Seitenanzahl: 176
Reihe: Einzelband



                 



Diese beiden Pferde sind durch die Hölle gegangen, um hierherzukommen - und sie sind die einzigen, die es geschafft haben. Es war nicht ihre Schuld, dass man sie umsonst durch die Hölle geschickt hat. Das sind keine Zirkustiere, das sind Helden verstanden? Helden, und so müssen sie auch behandelt werden. (Seite 73)
Wir schreiben das Jahr 1914 und Europa rüstet sich zum großen Krieg. Wie viele andere Tiere wird das Pferd Joey an die Armee verkauft. Es muss den heimatlichen Hof in England und seinen Freund, den Bauernsohn Albert, verlassen, um mit den Soldaten an die französische Westfront zu ziehen. Dort wird Joey Zeuge grausamer Kämpfe, findet aber in all der Trostlosigkeit auch Hoffnung und Fairness, sei es von englischer, französischer oder auch deutscher Seite. Doch Joey will nur zurück auf seinen Bauernhof - und zu Albert. Ob er ihn je wiedersehen wird?

Das Buch "Gefährten" von Michael Morpurgo beruht laut einer Vorbemerkung des Autors auf einer wahren Begebenheit. So hängt in Morpurgos altem Schulraum, der heute als Gemeindesaal dient, ein Ölbild von Joey, Protagonist der Story und Alberts Pferd. Die Geschichte hat sich zu Zeiten des ersten Weltkrieges im Jahr 1914 zugetragen, deshalb wird auch Joey von Alberts Vater verkauft, um den Engländern im Krieg zu dienen. 
Das Besondere an der Geschichte ist, dass sie aus Sicht des Pferdes, Joey erzählt wird. Zudem wurde sie in der Gegenwart verfasst, womit man sofort mitten im Geschehen ist. Nur an einigen Passagen denkt Joey an seine Vergangenheit zurück und an die Menschen, denen er besonders am Herzen lag.
So wird er zunächst von Alberts Vater an den Engländer Captain Nicholls verkauft, welcher auch das oben genannte Ölbild gemalt hat. 
Während seiner "Reise" gelangt Joey in die Hände der Deutschen, aber auch in die von den Franzosen und wieder in die der Engländer zurück.
Immer an seiner Seite ist der schwarze Wallach Topthorn, welchen er in seiner ersten Schlacht kennen lernt. Beide geben sich gegenseitig Kraft und Wärme, sodass sie gemeinsam den harten Winter überleben.
Meiner Meinung nach zeigt dies, dass man doch einiges schafft, wenn man nur jemanden an seiner Seite hat, der einen Trost und Kraft spendet.
Aufgrund dessen, dass Joey und Topthorn einige Schlachten als einzige überleben, werden sie oftmals als Wunderpferde oder Helden betitelt. So geben sie den Soldaten die Hoffnung den Krieg zu überleben und nach Hause zu ihren Familien zurückzukehren zu können. 
Auf ihrem Weg durch Frankreich erleben beide Pferde Hoffnung und Frieden, aber auch Unglück und Zerstörung. Vor allem wird deutlich, dass (natürlich) die Pferde, aber insbesondere viele Soldaten gar nicht Wissen, warum sie überhaupt Krieg gegeneinander führen. 

Mir hat der Kriegsroman sehr gut gefallen, auch wenn ich noch nicht sehr viele Bücher aus diesem Genre gelesen habe und schon gar nicht vom ersten Weltkrieg. Und auch eine Geschichte aus Sicht des Pferdes hat es bei mir noch nicht gegeben. Aufgrund der tollen Umsetzung bekommt der Roman von mir 4 von 5 Eulen :)


Michael Morpurgo, 1943 in London geboren, ist Autor von über 90 Büchern, von denen viele preisgekrönt sind. Er wurde 2003 für sein außergewöhnliches literarisches Schaffen zum Children's Laureate in England nominiert. 
Michael Morpurgo arbeitete lange Zeit als Lehrer, bevor er zusammen mit seiner Frau das Projekt "Bauernhöfe für Stadtkinder" ins Leben rief. Heute existieren drei dieser Bauernhöfe, auf denen Stadtkinder das Landleben erfahren können. Michael Morpurgo hat selbst drei Kinder und mehrere Enkelkinder und lebt mit seiner Frau im englischen Devon.