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20. Februar 2015

[Rezension]: "Sternschnuppenstunden" von Rachel McIntyre






Originaltitel: Me and Mr J
Preis: € 16,95 [D]
Ausgabe: gebunden
Seitenanzahl: 304
Reihe: Einzelband
Bewertung: ***** (5) ♥
Verlag: Magellan
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"Aber jetzt hat mich - wie aus heiterem Himmel - plötzlich Mr. J gefunden, und er ist genau so, wie es in den Märchen immer beschrieben wird: witzig, lieb, klug, interessant, gut aussehend... In seiner Nähe bin ich glücklicher, als ich das je für möglich gehalten hätte. Er hält mich für was Besonderes - mich!
Und ich darf ihn nicht haben." (Seite 87)



Wie wehrt man sich gegen fiese Sprüche und gemeine Angriffe? Aus bitterer Erfahrung weiß Lara: gar nicht. Denn alles, was sie versucht hat, hat ihre Lage nur noch schlimmer gemacht. Deswegen hält sie still, zieht den Kopf ein und fragt sich, ob sie nicht doch schuld ist an der ganzen Misere. Das ändert sich, als sie Ben trifft. Die Stunden mit ihm sind bald die einzigen Lichtblicke in Laras Leben. Durch seine Augen sieht sie sich in einem neuen Licht: Sie ist klug, witzig und hübsch, und was ihr passiert, ist Mobbing der übelsten Sorte. Gemeinsam suchen sie einen Ausweg aus Laras Situation. Und es könnte ihnen gelingen, wäre da nicht ein Problem: Ben ist Laras Lehrer.

„Preisfrage: Was schenkt man einer Fünfzehnjährigen ohne Sozialleben?"


Dieses mal möchte ich auch etwas zum Cover sagen. Denn ich glaube, ich habe noch nie ein so wunderschönes und vor allem passendes gesehen. Nicht unbedingt das Aussehen selbst, sondern einfach die komplette Aufmachung. 
Denn das Buch sieht aus wie ein Notizbuch. An einigen Stellen ist das "Papier" schon ausgeblichen oder eingerissen. Und vorne klebt ein Sticker mit dem Namen des Buches und der Autorin. Meiner Meinung nach passt es einfach perfekt, denn wenn man den Roman aufschlägt, merkt man, das es sich hierbei um ein Tagebuch handelt. 

Lara Tittle beginnt am 01. Januar Tagebuch zu führen und lässt uns somit ein gutes halbes Jahr an ihrem Leben teilhaben. Dieses Tagebuch scheint Laras einziger Rückzugsort zu sein, denn die Fünfzehnjährige (später 16) hat es wahrlich nicht leicht in ihrem Leben.
Ihr Vater ist arbeitslos und hat ein Alkoholproblem, die Eltern streiten sich andauernd, der kleine Bruder nervt und ihre (ex-)beste Freundin hat sich von ihr abgewandt. Das schlimmste sind die ständigen Mobbingattacken, die im Laufe des Buches immer heftiger werden (von Sachbeschädigung bis zu tätlichen Angriffen!)
Und die einzige Person die ihr beistehen könnte, ihre Kusine Emma, wohnt meilenweit entfernt.
Wir lernen Lara sehr gut kennen und leiden mit ihr. Sie ist ein sympathisches junges Mädchen und hat es alles andere als verdient, gemobbt zu werden. Trotzdem bleibt alles etwas entfernt, denn durch die etwas außen vor bleibende Erzählform, konnte mich vieles nicht so erreichen wie es eigentlich sollte.

Aber nicht nur Lara, sondern auch die anderen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. So zum Beispiel auch die Clique, die Lara immer mobbt. Genau so stelle ich mir reiche, versogene Gören vor, die vor nichts zurück schrecken und Leuten mit weniger Geld oder Oberweite das Leben schwer machen wollen.  

Dabei ist Ben Lara's einziger Fels in der Brandung und hilft ihr die Situation irgendwie zu überstehen. Das einzige Problem: er ist Lara's Lehrer..
Mehr möchte ich da jetzt auch nicht verraten. Aber was Lara bei der ersten Begegnung über ihn denkt, hat sie natürlich in ihrem Tagebuch festgehalten:


"Stell dir eine Mischung aus Edward Cullen und Mr Darcy vor, liebes Tagebuch. Aber glaub mir, selbst dann hast du noch keine Ahnung, wie unglaublich fantastilliös Ben Jagger aussieht. Und ich bin bei Weitem nicht die Einzige, der das aufgefallen ist: Das kollektive Wimperngeklimper der 11 G hätte den armen Kerl fast aus den Schuhen geweht."

Das Tagebuch ist sehr jugendlich geschrieben (eben aus der Sicht eines Teenagers) aber damit hatte ich keinerlei Probleme. Lara bleibt auch immer sehr sarkastisch und trocken, vermutlich um sich selbst zu schützen. Besonders ihre zahlreichen Wortneuerfindungen wie "Asisvonnebenan" finde ich sehr witzig zu lesen. Und trotz dem eher bedrücklichen Thema, musste ich ab und an doch schmunzeln.

Meiner Meinung nach ist es ein wunderbares Buch, welches die schrecklichen Fazetten des Mobbing sehr gut rüber bringt. Trotzdem hätte ich mir dann doch ein anderes Ende gewünscht, aber das ist eine andere Geschichte.

Rachel McIntyre ist in einem Haus voller Bücher aufgewachsen und ihre Leidenschaft für Sprache versucht sie nun als Lehrerin weiterzugeben. Sie weiß, dass Jugendliche gute Geschichten lieben - Geschichten, die ihnen dabei helfen, mit den täglichen Herausforderungen ihres Lebens umzugehen. Rachel McIntyre lebt in Nordengland und "Sternschnuppenstunden" ist ihr erster Roman. 






2 Kommentare :

  1. Hey Jana,

    ich liebe ja so toll aufgemachte Bücher. Es ist definitiv mal eine Abwechslung, wenn man nicht immer nur Fließtext hat, sondern auch mal Bilder oder Zitate oder Songtexte oder so.
    Das wäre also durchaus ein Punkt, weshalb ich das Buch auf meine Wunschliste setzen würde.

    Allerdings kann ich mit Beziehungen zwischen Lehrern/Schülern nicht so viel anfangen. Sehr schade.

    Übrigens, nicht wundern, wenn du einen Follower weniger hast. Ich schwenke von gfc auf E-Mail Stalking um ;)

    Grüße,
    Julia

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    1. Huhu :)
      Ich finde das auch immer ganz toll, aber leider kenne ich nicht all zu viele "besondere" Bücher.
      Dann ist es vielleicht doch kein Buch für dich, obwohl die Beziehung am Anfang noch nicht ganz so stark ist..

      Lieb von dir das du eben Bescheid sagst :))

      Liebe Grüße,
      Jana

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